Ein Austausch ist besser als eine Klassenfahrt. Man [er]lebt die Stadt.“ Adam A.
Am Mittwoch den 19. März 2025 um 11:30 trafen wir uns im Berliner Hauptbahnhof, wo wir gemeinsam mit unserer Klassenlehrerin Frau Hafke und Frau Myrianthopoulou um 11:55 mit der noch relativ neuen Direktverbindung nach Paris fuhren. Wir hatten alle gute Laune, genug zu Essen und viel Vorfreude auf die kommende Woche, und auf die gemeinsame Zugfahrt. Die Stimmung war von Anfang an sehr gut und es wurde gelesen, gespielt, gelernt, gearbeitet, gequatscht, diskutiert, gegessen, Musik gehört und Serien oder Filme geschaut.
Mit dem Sonnenuntergang kamen wir in Straßburg an, welcher der letzte Stopp vor Paris war. Dennoch waren es noch zwei Stunden, die wir weiterhin mit guter Laune verbrachten. Erst ca. 30 Minuten vor Ankunft des ICE-Zuges in Paris begannen wir langsam zu realisieren, was jetzt bevorstand und die Aufregung war deutlich zu spüren. Wir freuten uns alle darauf, unsere Austauschpartner*innen persönlich kennenzulernen, und wussten gleichzeitig, dass wir ab dem Zeitpunkt mehr oder weniger auf uns alleine gestellt waren.

Am nächsten Morgen trafen wir uns in der Sporthalle des Lycée Sainte Ursule. Dort gab es ein kleines Schulgebet, an dem wir auch teilnehmen durften. Wir tauschten uns über unsere ersten Erfahrungen in den Gastfamilien aus, welche durchaus positiv waren. Wir waren alle sehr überwältigt von den bisher wenigen Eindrücken und der schönen Architektur in Paris. Aber vor allem von dem zauberhaften, nahezu frühlingshaften Wetter. Den weiteren Vormittag verbrachten wir gemeinsam mit unseren Austauschpartnern im Unterricht. Dabei wurde sofort deutlich, dass sich die Unterrichtsweise unserer beiden Schulen sehr stark unterscheidet. Zum Mittag hin trafen sich alle Austauschschüler*innen und alle Schüler*innen der 10b gemeinsam mit den jeweiligen Lehrkräften für ein kleines Goûter, also ein kleines Frühstück, bei dem sich alle Schüler*innen besser kennenlernen und austauschen konnten.
Im Anschluss saßen wir gemeinsam in einem Halbkreis und unterhielten uns über die Frage, was es heißt, ein Bürger oder eine Bürgerin der europäischen Union zu sein.
Nach einer langen Mittagspause, die größtenteils in einem nahegelegenen Park verbracht wurde, war es dann endlich soweit und wir konnten zum ersten Mal Paris gemeinsam etwas genauer erkunden. Wir spazierten bei immer noch traumhaften Wetter zum Museum „Europa Experience“, wo wir an einem Workshop teilgenommen haben. Dieser war sehr lehrreich und hat uns dabei geholfen, uns gegenseitig besser kennenzulernen und unser Grundwissen zur EU aufzufrischen.
Nach dem Workshop hatten wir dann frei, und verbrachten den Nachmittag in verschiedenen Gruppenkonstellationen in Paris.
Freitagmorgen trafen wir uns erneut um 8:15 in der Schule, und nahmen dort am Unterricht teil. Kurz vor der Mittagspause saßen wir alle gemeinsam im Deutschunterricht unserer Austauschpartner, machten nochmal eine kleine, offizielle Vorstellungsrunde und bereiteten Fragen für einen Besuch am Montag vor.
In der Mittagspause holten sich alle etwas zu essen und aßen dieses teilweise wieder im Park, in der Nähe von der Schule.
Nach der Mittagspause, trafen wir uns wieder vor der Schule, um von dort aus ins Musée d‘Orsay zu fahren. Dort schauten wir uns die Werke des Impressionismus an und waren sehr beeindruckt. Aber auch das Gebäude und seine Geschichte als ehemaliger Bahnhof waren sehr interessant und beeindruckend.
Abends war ein weiterer Ausflug geplant. Um 20 Uhr trafen wir uns vor dem Ranleigh-Theater, um uns das Stück „Cyrano“ anzusehen. Gegen 23 Uhr war dieses zu Ende, und wir gingen alle nach einem langen, erlebnisreichen Tag ins Wochenende.
Das Wochenende wurde wie üblich alleine in den Familien oder mit den Austauschpartner*innen verbracht. Von Ausflügen in die Bretagne, über Ausflüge nach Versailles und Spaziergängen in Paris war alles an diesem Wochenende dabei. Teilweise wurde auch gemeinsam geklettert oder gebowlt. Das Wetter war durchwachsen: von absolutem Sonnenschein bis hin zu absolutem Regenwetter. Doch die Sonne überwog und ließ uns das Wochenende so richtig genießen.
In Gruppen spazierten wir sowohl abends als auch nachmittags durch Paris und verbrachten die Abende beispielsweise damit, Werwolf zu spielen.
Montagmorgen, trafen wir uns um 8:15 vor der Assemblée Nationale. Dort hatten wir die Möglichkeit, mit der Abgeordneten des 17. Arrondissement zu reden und ihr Fragen zu stellen. Begrüßt wurden wir mit einem kleinen Frühstück, danach ging die Diskussionsrunde los und im Anschluss hörten wir einen Vortrag über Simone Veil, einer Holocaust-Überlebenden, die später die erste Präsidentin des Europäischen Parlaments wurde.
Im Anschluss trennten wir uns von unseren Austauschpartner*innen, da diese zurück in den Unterricht mussten. Wir holten uns etwas zu essen und verbrachten unsere Mittagspause gemeinsam vor dem Eiffelturm. Gegen 13 Uhr liefen wir auf die zweite Etage des Eiffelturms hoch. Dort genossen wir die wunderbare Aussicht, bei angenehmen Wetter.
Um 15 Uhr versammelten wir uns wieder unten und machten uns langsam auf den Weg zum Bateau Mouche. Denn die letzte Aktivität für diesen Tag war eine Bootstour auf der Seine, welche wir alle genossen. Am Nachmittag wurde erneut in Gruppen, das frühlingshafte Wetter genossen und die Stadt erkundet.
Am Dienstag trafen wir uns zum letzten Mal um 8:15 vor der Schule und fuhren (ohne Austauschpartner*innen) in Richtung Montmartre um die Basilika Sacre-Cœur zu besichtigen und das Viertel um sie herum (Montmartre) zu erkunden. Im Anschluss liefen wir gemeinsam zum Restaurant „Bouillon Chartier“, da wir von der französischen Schule dort zum Essen eingeladen wurden.
Nach unserer, mal etwas anderen, Mittagspause, fuhren wir dann ins Viertel Marais, um dort unsere Austauschpartner*innen anzutreffen. In Gruppen lösten wir ein Escape-Game, welches uns zum Place des Vosges führte.
Als dort alle Gruppen angekommen waren, machten wir uns gemeinsam wieder auf den Weg zur Schule für ein Goûter „au revoir“.
Der letzte Abend wurde teilweise damit verbracht, das vorerst letzte Mal vor dem glitzernden Eiffelturm zu essen und durch Paris zu spazieren.
Aber es wurde auch in Gruppen bei Austauschpartner*innen gekocht und im Anschluss ein Film geschaut.
Am Mittwoch morgen, den 26. März 2025, um 9:55 fuhr unser Zug zurück nach Berlin. Wir waren alle sehr müde und erschöpft von der langen, wunderschönen, erlebnisreichen Woche, und somit verbrachten wir eine sehr ruhige und entspannte Zugfahrt zurück nach Hause.
Insgesamt waren wir alle positiv überrascht, von der Gastfreundlichkeit und dem herzlichen Empfang der Gastfamilien und der Schule in Paris. Wir hatten eine Woche mit einem vollen, und sehr tollen Programm, welches sehr abwechslungsreich und eindrücklich für uns alle war.
Und auch für die Schüler*innen, die bereits in Paris waren, war die Woche ein neues Erlebnis. Denn anders, als auf beispielsweise einer Klassenfahrt oder einem Kurztrip nach Paris, hat der Austausch die Möglichkeit dargestellt, Eindrücke in das reale Leben von Pariser*innen zu gewinnen.
Adam hat dies folgendermaßen formuliert: „Ein Austausch ist besser als eine Klassenfahrt. Man lebt die Stadt.“ Und wir denken, das fasst unser Erlebnis in Paris sehr gut zusammen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei unserer Klassenlehrerin Frau Hafke, für die tolle Organisation und dafür, dass sie uns diese unglaublich schöne Woche, gemeinsam mit Frau Myrianthopoulou, in Paris ermöglicht hat. Wir freuen schon sehr auf den Rückbesuch der französischen Gruppe im Mai!
Tamara Nana Wadjounnie, 10b