Austausch und Fahrt nach China – Rückblick

07.07.2025

Am 25. April 2025 machten sich 20 Schülerinnen und Schüler des Romain-Rolland-Gymnasiums auf den Weg zu einer zweiwöchigen Reise nach China – die neueste Ausgabe in RoRos mittlerweile zwei Jahrzehnte währender Tradition der China-Pilgerfahrten.

Erster Programmpunkt war ein einwöchiger Schüleraustausch in Peking: RoRo-Schülerinnen und -Schüler nahmen am Unterricht teil, lebten und aßen mit ihren chinesischen Austauschpartnern und besichtigten weltberühmte Sehenswürdigkeiten wie die Verbotene Stadt, den Himmelstempel und die Chinesische Mauer. Nach dieser ersten Woche verabschiedeten sie sich von ihren Austauschpartnern und reisten weiter nach Xi’an – Pekings alte Rivalin im Wettstreit der antiken Hauptstädte, gelegen im kulturellen und historischen Herzen Chinas und zugleich Endpunkt der legendären Seidenstraße. Dort kämpften sich unsere Schüler durch Menschenmassen bis ganz nach vorne, um die individuell einzigartigen, jahrtausendealten Gesichter der Tonkrieger zu bestaunen – der ewigen Wächter am Grab des ersten Kaisers. Sie strampelten hoch oben auf der Stadtmauer um das alte Stadtzentrum und schlenderten später ruhig zwischen den Bäumen und Pagoden der Großen Moschee von Xi’an, einer Oase der Ruhe im Chaos der Stadt. Von Xi’an ging es mit einem der chinesischen Hochgeschwindigkeitszüge weiter nach Hangzhou, einer Stadt, die kosmopolitisch und idyllisch zugleich ist – oder wie ein Schüler es treffend formulierte: „die perfekte Mischung aus Stadt und Natur“. Und dann: das große Finale – Shanghai. Eine moderne, geschäftige Megastadt mit 24 Millionen Einwohnern; an alten Steinen mangelt es zwar, aber dafür sprudelt die Stadt vor Lebensenergie förmlich über.

Doch für die Heldinnen und Helden dieser Geschichte waren diese vier Städte mit ihren imposanten Sehenswürdigkeiten nur das Rahmenbild – Übergangspunkte für ihre ganz eigenen kleinen Abenteuer.

Da waren Fußballspiele mit den Austauschschülern auf dem Schulhof, nächtliche Einblicke über chinesische Schultern hinweg in endlose Hausaufgaben – was ganz nebenbei so manchem Klischee über chinesische Arbeitsmoral neue Glaubwürdigkeit verlieh. Sie mussten sich mit anderen Vorstellungen von persönlichem Freiraum und „Datenschutz“ auseinandersetzen – etwa wenn Fremde lächelnd auf sie zugingen, ein freundschaftliches Selfie machten und ebenso schnell wieder verschwanden. Es gab seltsame chinesische Frühstücke, unbekannte Automarken und endlose elektronische Gadgets in der IP-rechtsverletzenden Fülle von Köstlichkeiten, die die ‚Fake-Märkte‘ von Shanghai und Peking waren. Durch viel Versuch und noch mehr Irrtum lernten sie, mit Zahlungs- und Fahrrad-Apps umzugehen, nur um am Ende vielleicht doch bei einer Pizza mit exotischem chinesischem Belag zu landen. Es entstanden Gruppenfotos mit Feuerwehrleuten vor den Denkmälern europäischer Helden – Marx und Lenin. Und mit tapferem Herzen begaben sich unsere Schülerinnen und Schüler auf eine epische Suche nach dem chinesischen Lebenselixier – auch bekannt als „Luckin Coffee“. Und ja – wäre ein Abenteuer überhaupt ein Abenteuer ohne eine kleine Liebesgeschichte?

Doch natürlich war diese Reise mehr als nur ein Ausflug in ein fremdes Land. Weit über die Seiten dieser Geschichte hinaus – jenseits dieses Schulhalbjahrs, jenseits von Oberstufenstress und vielleicht sogar jenseits der Erinnerungen an chinesische Schriftzeichen und Strichreihenfolgen – reichen die Verbindungen und Brücken, die zwischen Menschen, Familien, Schulen und Ländern geknüpft wurden. Wir hoffen, dass gerade diese Beziehungen es sind, die unseren Schülerinnen und Schülern, unseren Völkern und unseren Nationen in den kommenden Jahrzehnten Einsicht, Verständnis und Mitgefühl schenken werden.